Kunstmäzenin wird man nicht von heute auf morgen – vor allem nicht, wenn man wie Johanna Ey aus ärmsten Verhältnissen kommt. 1864 in Wickrath geboren, lernte die kleine Johanna schon in jungen Jahren die Eigenständigkeit: die Schule brach sie ab, heiratete früh und bekam zwölf (!) Kinder, von denen allerdings nur vier überlebten. Von ihrem Ehemann – einem Trinker – ließ sie sich zum Glück bald wieder scheiden. Der Überlieferung nach bekam die alleinerziehende Johanna daraufhin eine Anstellung bei der Bäckerei Hinkel in der Altstadt – ein traditionsreicher Familienbetrieb, der bis heute existiert und in Düsseldorf sehr bekannt ist.
Johanna Eys Kundenfreundlichkeit und ihr Tatendrang ebnete ihr 1908 den Weg, ihr erstes eigenes Unternehmen zu öffnen: Eine Kaffeestube in der Ratinger Straße, wo sie hungrige Studierende der Kunstakademie mit Kaffee, Kuchen und guten Ratschlägen versorgte. Ihre Erfahrung von Leid und Vereinzelung wollte Johanna den jungen, aber meist sehr armen Talenten ersparen. Es ging ihnen prächtig bei ihr; bezahlen konnte man seine Wurstbrötchen nämlich mit einem Gemälde! So sammelte Johanna über die Jahre viele Kunstwerke zusammen, die nur danach verlangten, ausgestellt zu werden… denn wer Brötchen verkauft, der kann auch mit Bildern sein Geld verdienen, dachte sich Johanna. Und genau das tat sie schließlich auch – 1917- mit ihrem ersten, eigenen Kunsthandel auf der Heinrich-Heine-Allee…
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